Allgemein
Welche Betäubung beim Zahnarzt? Die richtige Narkose für Sie
28. Juni 2022Welche Betäubung soll ich beim Zahnarzt wählen? Haben Sie sich das auch schon mal gefragt? Lokalanästhesie oder Vollnarkose, Lachgas oder Dämmerschlaf – so viele Möglichkeiten, da kann man schnell mal die Orientierung verlieren. Wir geben einen Überblick über die gängigsten Narkose-Verfahren und helfen Ihnen zu entscheiden, welche Narkose für Sie am besten geeignet sein könnte.
Welche Betäubung beim Zahnarzt?
Es ist die Horror-Vorstellung schlechthin: Sie sitzen beim Zahnarzt, es wird gebohrt – und es tut schrecklich weh. Zum Glück gehört das längst der Vergangenheit an. Dank moderner Betäubungsmethoden ist die Behandlung beim Zahnarzt heutzutage vollkommen schmerzlos möglich. Wenn also Ihr nächster Besuch beim Zahnarzt ansteht oder vielleicht Ihr erster Termin in der Dentaprime Zahnklinik, brauchen Sie sich vor Schmerzen nicht zu fürchten. Trotzdem fragen Sie sich: welche Betäubung beim Zahnarzt ist für mich genau die richtige?
Gerade, wenn Sie unter Zahnarztangst leiden, ist die Narkose ein wichtiges Thema. Mit diesen Sorgen sind Sie nicht allein – knapp zwei Drittel aller Deutschen leiden unter Zahnarztangst! Das heißt Herzrasen, Schwitzen und Zittern, schon vor dem eigentlichen Termin. Oft ist diese Angst durch ein unangenehmes Erlebnis in der Vergangenheit entstanden. Wussten Sie zum Beispiel, dass Kinder bis in die späten 1980er Jahre keine lokale Betäubung beim Zahnarzt erhielten? Viele Menschen aus dieser Generation gehen deshalb auch heute noch nicht gerne zum Zahnarzt.
Um dieser Furcht Herr zu werden, ist es entscheidend, sich auf die Narkose und damit die völlige Schmerzausschaltung verlassen zu können. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- Örtliche Betäubung
- Lachgas
- Dämmerschlaf
- Vollnarkose
Im Folgenden stellen wir alle Möglichkeiten vor und geben Ihnen am Ende eine Übersicht, die Ihnen bei der Entscheidungsfindung hilft.
Holen Sie sich unser GRATIS-eBook über Zahnimplantate!
Örtliche Betäubung
Von der örtlichen Betäubung – auch lokale Betäubung oder Lokalanästhesie genannt – hat wohl jeder schon einmal gehört und sie höchstwahrscheinlich auch schon selbst erlebt. Bei der Lokalanästhesie handelt es sich um die gängigste Methode, um Schmerzen beim Zahnarztbesuch auszuschalten. Die Behandlung erfolgt dank der Anästhesie für Sie so angenehm wie möglich.
Bei der örtlichen Betäubung setzt der Zahnarzt bzw. die Zahnärztin eine Spritze, mit welcher der Wirkstoff eingebracht wird. Das Medikament unterbricht die Schmerzweiterleitung an den Nerven oder Nervenenden (Rezeptoren). Somit kommen keine Schmerzsignale mehr im Gehirn an. Im betäubten Bereich spüren Sie weder Schmerzen noch Druck oder Temperatur.
Man unterscheidet zwischen zwei Varianten der örtlichen Betäubung:
- Infiltrationsanästhesie: diese wirkt punktuell und wird mit der Spritze dort injiziert, wo sie wirken soll. Das Medikament dringt dann ins umliegende Gewebe ein und betäubt die Rezeptoren. Diese Methode kommt vor allem im Oberkiefer oder bei einzelnen Zähnen zum Einsatz.
- Leitungsanästhesie: hierbei werden nicht die Rezeptoren, sondern die Nerven selbst betäubt. Deshalb wird die Spritze auch etwas weiter hinten gesetzt. Das Medikament betäubt die Nervenbahnen des gesamten Ober- oder Unterkiefers
Bei der Lokalanästhesie handelt es sich um ein „Muss“ in der modernen Zahnmedizin. Der Schmerz wird ausgeschaltet, Sie bleiben aber bei vollem Bewusstsein und haben einen „klaren Kopf“. Leiden Sie unter Zahnarztangst oder es steht eine längere Behandlung an, dann reicht Ihnen die lokale Betäubung möglicherweise nicht aus.
Lachgas
Im Gegensatz zur lokalen Betäubung ist Lachgas als Sedierungsmöglichkeit in Deutschland weniger bekannt und auch noch nicht allzu weit verbreitet – in den USA, Skandinavien und auch bei uns in der Dentaprime Zahnklinik gehört die Methode jedoch schon zum Standard.
Tatsächlich ist Lachgas die älteste zahnärztliche Sedierungsmethode überhaupt! Sie wird schon seit rund 150 Jahren verwendet und gilt als sehr sicher, erprobt und frei von Nebenwirkungen.
Lachgas ist unsichtbar und geruchslos, es schmeckt nur leicht süßlich. Vor Beginn der Behandlung atmen Sie ein Gemisch aus Sauerstoff und Lachgas über eine Atemmaske ein. Schon nach wenigen Minuten tritt die Wirkung ein: Sie fühlen sich entspannt und „leicht“, Ängste sind gemindert und ein eventueller Würgereiz verschwindet. Die Zeit vergeht subjektiv schneller, sodass Sie die Behandlung schon bald hinter sich gebracht haben.
Sie setzen die Nasenmaske ab und nach etwa 5-10 Minuten verfliegt die Wirkung wieder. Diese Methode ist perfekt für Patient*innen geeignet, die etwas Bammel vor der Behandlung haben, diese aber lieber bei vollem Bewusstsein miterleben möchten.
In diesem Artikel haben wir für Sie ausführlich alle Informationen rund um Lachgas zusammengefasst.
Sollten Sie jedoch den Wunsch haben, auf dem Behandlungsstuhl einzuschlafen und erst nach dem Eingriff wieder aufzuwachen, dann kommen die beiden folgenden Methoden in Frage:
Dämmerschlaf
Der Dämmerschlaf ist sozusagen eines der „Aushängeschilder“ der Dentaprime Zahnklinik. Vielen unserer Patient*innen entscheiden sich deshalb zu uns zu kommen und berichten begeistert von ihren positiven Erfahrungen.
Doch was ist der Dämmerschlaf? In der Fachsprache nennt man ihn „Analgosedierung“. Das setzt sich zusammen aus:
- Analgetika (Schmerzmittel) und
- Sedativa (Beruhigungs- oder Schlafmittel)
Diese beiden Medikamente erhalten Sie bei einer Dämmerschlaf-Narkose über einen Venenzugang. Das versetzt Sie in einen angenehmen Dämmerzustand. Dieser ist vollkommen frei von Angst oder Schmerzen. Wenn Sie später aus diesem traumähnlichen Schlaf erwachen, besitzen Sie keine Erinnerungen mehr an die Behandlung. Ein Anästhesist bzw. eine Anästhesistin leitet den Dämmerschlaf ein und überwacht Sie die ganze Behandlung über.
Die Besonderheit am Dämmerschlaf: obwohl Sie „schlafen“, können Sie Anweisungen des Zahnarztes bzw. der Zahnärztin umsetzen. Das bedeutet eine enorme Erleichterung für das medizinische Personal.
Nach der Dämmerschlaf-Narkose sind sie relativ schnell wieder fit. Zum Aufwachen bringen wir Sie in einen unserer speziellen Räume mit bequemen Sesseln, wo Sie ohne Zeitdruck wach werden können. Sobald die Wirkung der Medikamente nachlässt, sind die meisten unserer Patient*innen sofort wieder munter.
Vollnarkose
Eine Vollnarkose ist das, woran die meisten Patient*innen denken, sobald der Begriff „Narkose“ fällt. Dabei werden Sie in einen vollkommen bewusstlosen Zustand versetzt. Das Schmerzempfinden und bestimmte Körperfunktionen sind gezielt ausgeschaltet. Ein Anästhesist bzw. eine Anästhesistin leitet diesen Zustand ein und überwacht ihn während der gesamten Behandlungsdauer.
Das hat viele Vorteile: Sie bekommen das Geschehen nicht bewusst mit, Sie spüren keine Schmerzen und erinnern sich damit auch nicht an die Behandlung.
Trotzdem raten wir bei Dentaprime von einer Vollnarkose ab und führen sie auch nicht selbst durch. Das liegt daran, dass bei einer Vollnarkose – gerade im Vergleich zum Lachgas oder Dämmerschlaf – gewissen Risiken und Nebenwirkungen bestehen, denen man sich bewusst sein sollte. Durch die Vollnarkose werden auch die selbstständige Atmung und viele Schutzreflexe ausgesetzt. Das bedeutet, dass während der gesamten Behandlung eine künstliche Beatmung notwendig ist.
Eine Narkose im Tiefschlaf stellt somit für den gesamten Körper eine hohe Belastung dar. Vor allem, wenn Sie mehrere Zahnarzt-Termine hintereinander haben, wäre es zu belastend, jedes Mal eine Vollnarkose durchzuführen. Das führt dazu, dass Komplikationen oder Beschwerden verhältnismäßig häufig auftreten können.
Überblick: Welche Betäubung beim Zahnarzt?
Örtliche Betäubung, Lachgas, Dämmerschlaf oder Vollnarkose – alle Methoden sind sicher und ermöglichen Ihnen eine absolut schmerzfreie Behandlung beim Zahnarzt. Doch für welche sollten Sie sich entscheiden? Die folgende Tabelle zeigt alle Vor- und Nachteile im Überblick. So erhalten Sie einen ersten Anhaltspunkt, welches Verfahren für Sie das richtige sein könnte. Außerdem steht unser Service-Team Ihnen jederzeit für Fragen zur Verfügung.
Örtliche Betäubung | Lachgas | Dämmerschlaf | Vollnarkose | |
---|---|---|---|---|
Ängste gemindert? | Nein | Mittel | Sehr hoch | Sehr hoch |
Bei Bewusstsein? | Ja | Ja | Halb (Anweisungen können befolgt werden) | Nein |
Erinnerung an Behandlung? | Ja | Ja | Nein | Nein |
Anästhesist*in anwesend? | Nein | Nein | Ja | Ja |
Künstliche Beatmung? | Nein | Nein | Nein | Ja |
Belastung für Körper? | Nein | Nein | Gering | Hoch |
Fit nach Behandlung? | Betäubung lässt innerhalb weniger Stunden nach | Wirkung lässt nach 5-10 Minuten nach | Nach Aufwachphase wieder fit | Oft Beschwerden /Abgeschlagenheit nach dem Aufwachen |
Kosten? | Gering | Mittel | Hoch | Sehr hoch |