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Knochenaufbau mit Knochenblock
17. August 2011Knochenaufbau – Wie funktioniert das eigentlich?
Vor einer Implantation kann es in vielen Fällen dazu kommen, dass der Kieferknochen aufgebaut werden muss. (Wir berichteten bereits an anderer Stelle in unserem Interview mit Dr. Regina Schindjalova). Bei kleineren Aufbauten kann auf Knochenersatzmaterial zurückgegriffen werden. Dieses Ersatzmaterial wird dann zusammen mit eigenem Knochenmaterial an die entsprechende Stelle eingesetzt und eine Matrix, also eine Art Grundsubstanz, ausgebildet. An dieser Matrix entlang, wächst dann wieder natürlicher Knochen nach.
Allerdings gilt es zu beachten, dass bei größeren Aufbauten eine Behandlung mit Knochenersatzmaterial leider nicht ausreicht. Bisher musste in einem solchen Fall eine Beckenkammtransplantation vorgenommen werden. Das bedeutet, dass Stücke des Beckenknochens entnommen werden, um sie in den Kiefer einsetzen zu können. Dafür sind insgesamt zwei operative Eingriffe notwendig. Der erste, um Knochen aus dem Beckenkamm zu entnehmen. Der zweite, um den so gewonnenen Knochen in den Kiefer einzupflanzen.
Die traditionelle Methode: Eine Beckenkammtransplantation
Die Entnahme des Materials aus dem Beckenknochen kann nicht in einer zahnmedizinischen Einrichtung durchgeführt werden. Für solch einen Eingriff muss sich der Patient in die Obhut eines Krankenhauses mit entsprechender technischer Ausstattung begeben. Außerdem müssen sowohl Chirurg als auch Anästhesist zugegen sein. “Eine Beckenkammtransplantation ist ein relativ großer Eingriff. Sie kann sehr schmerzhaft sein,” sagt Dr. Regina Schindjalova, medizinische Leiterin der Dentaprime-Zahnklinik. “Außerdem besteht ein erhöhtes Infektionsrisiko. Dazu kommt auch, dass postoperative Einschränkungen wie Schwellungen oder Schmerzen möglich sind.” Das Einsetzen des so gewonnenen Knochens in den Kiefer erfolgt zudem direkt im Anschluss an die erste Operation. Das ist für die Patientin bzw. den Patienten unglaublich strapaziös. Nach den beiden Eingriffen muss der Körper nämlich gleich an beiden Stellen verheilen.
Sowohl am Entnahme- als auch am Einsatzort des Gewebes, muss er für Einheilung bzw. Knochenwachstum sorgen. „Für den Patienten ist das eine doppelte Belastung in erheblichem Maß,“ sagt Dr. Schindjalova.
Moderne und schonende Methoden
Einen sanfteren Weg gibt es dank sogenannter Knochenblöcke. Dabei handelt sich um eine Knochenmatrix, die in Blockform angezüchtet wird. Sie kann ohne aufwändige, zusätzliche Eingriffe bei dem Patienten eingesetzt werden kann. Eine Transplantation von Teilen des Beckenkamms ist nicht mehr notwendig.
“Die Vorteile dieser neuen Methode sind vielfältig,” sagt Dr. Schindjalova. “Sie hat sich in der Praxis bereits bewährt.” Für den Patienten bedeutet das, weniger operatives Trauma und weniger Schmerzen. Der Einsatz der Knochenblöcke erspart den Patientinnen und Patienten außerdem viel Zeit. Ein zusätzlicher Vorteil ist, dass der Beckenkammknochen nicht verheilen muss. Somit wird auch die Genesungsphase verkürzt. Die Erfolgsquote bei der Einheilung der Blöcke liegt übrigens bei 91 Prozent. Sie ist also fast gleichauf mit der bei einem natürlichen, eigenen Knochen.
“Bei größeren Aufbauten verwenden wir Knochenblöcke der deutschen Marke Zimmer dental. Somit können unsere Patienten sorglos von den Vorteilen profitieren,” meint Dr. Schindjalova. Zu diesem Verfahren hat sie von den Patienten der Dentaprime-Zahnklinik bisher ausschließlich positive Rückmeldungen erhalten.
Mussten auch Sie Ihren Kieferknochen aufbauen lassen? Oder haben Sie Fragen zu den Knochenblöcken? Dann hinterlassen Sie uns eine kurze Nachricht im unteren Kommentarfeld. Wir antworten gerne!