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Mundgesundheit – wieso sie für Körper & Psyche so wichtig ist
22. November 2021Jeder wünscht sich schöne und vor allem gesunde Zähne. Doch wussten Sie, dass kranke Zähne nicht nur für die Mundgesundheit schlecht sind, sondern auch für die allgemeine Gesundheit? Das gilt sowohl für die physische als auch die psychische Gesundheit. Mundhygiene und das ganzheitliche Wohlbefinden sind enger miteinander verknüpft, als man gemeinhin annimmt.
Denn alle Abläufe im Körper stehen in Verbindung zueinander und reagieren, wenn sich etwas verändert – das gilt für positive und negative Veränderungen. Aus wissenschaftlicher Sicht ist es inzwischen allgemein anerkannt, dass die Mundgesundheit ein wichtiger Einflussfaktor für die Gesamtgesundheit ist. Ob Diabetes oder Herzerkrankungen – eine schlechte Mundhygiene kann viele Krankheiten beeinflussen.
Eine neue Studie kommt jedoch zu dem Ergebnis, dass diese Tatsache vielen Deutschen gar nicht bewusst ist. Dr. Dr. Regina Schindjalova, wissenschaftliche Leiterin der Dentaprime- Zahnklinik, erklärt die Zusammenhänge:
Studie: Mundgesundheit rund um die Welt
„Noch immer wird die Relevanz der Mundgesundheit für die allgemeine Gesundheit leider häufig unterschätzt“, so Dr. Schindjalova. Dies offenbaren die Ergebnisse der weltweit größten Verbraucherumfrage zur Mundgesundheit.
Für den ersten „Global Healthy Thinking Report 2021“ befragte das internationale Mundgesundheitsunternehmen Sunstar 15.000 Personen aus 15 verschiedenen Ländern in Europa, Amerika und Asien, darunter auch Deutschland. Die Befragung gibt unter anderem Einblicke in die Gewohnheiten bei der Mundpflege, wie häufig der Zahnarzt üblicherweise besucht wird oder auch welche Probleme am öftesten auftreten.
So liegen zum Beispiel die Briten bei der regelmäßigen Zahnpflege ganz vorne: rund 47 Prozent der Befragten aus Großbritannien putzen ihre Zähne zweimal täglich, direkt dahinter liegen die USA mit 40 Prozent. Die Chinesen sind hingegen Spitzenreiter bei der Interdentalreinigung und bei Niederländern findet man die größte Zufriedenheit mit den eigenen Zähnen – hier wünschen sich nur 18 Prozent eine kosmetische Verbesserung ihres Lächelns.
Schlechte Angewohnheiten für die Zahngesundheit haben vor allem die Chinesen, die am häufigsten Süßes naschen (31 Prozent), aber auch die Deutschen und die Spanier, die mit je 27 Prozent den größten Anteil an Rauchern aufweisen.
Die Zahnpflege der Deutschen
Im internationalen Vergleich kann sich die Zahnpflege der Deutschen recht gut sehen lassen. So gehen in Deutschland die meisten Befragten zweimal jährlich zum Zahnarzt (45 Prozent), verwenden neben dem Vereinigten Königreich am häufigsten eine elektrische Zahnbürste und gehören zu der Gruppe, die das Zähneputzen am seltensten vergisst (20 Prozent). Außerdem berichten rund ein Drittel der Deutschen keine Probleme mit der Mundgesundheit zu haben.
Doch in einem bestimmten Punkt schneiden die Deutschen eher schlecht ab: und zwar wenn es um das Verständnis für den Zusammenhang zwischen Mund- und Allgemeingesundheit geht. Führend ist hier Japan. Rund 38 Prozent der Befragten waren sich bewusst, dass die Zahngesundheit auch die Lebenserwartung beeinflussen kann. In Deutschland wussten hingegen nur 22 Prozent der Befragten um diesen Zusammenhang. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass sich 78 Prozent der befragten Deutschen nicht über diese Tatsache im Klaren waren.
„Zwischen oraler Gesundheit und Allgemeingesundheit besteht aber eine enge Wechselbeziehung“, erklärt Dr. Schindjalova. „Dass gesunde Zähne und Zahnfleisch das Risiko für verschiedene andere Krankheiten deutlich senkt, ist inzwischen längst durch zahlreiche Studien belegt.“
Mundgesundheit und allgemeine Gesundheit
Im ersten Moment mag es für Sie seltsam klingen, dass saubere Zähne und gesundes Zahnfleisch auch für ganz andere Partien des Körpers, wie das Herz oder den Blutzucker, gut sind. Doch Mediziner beobachten diese Zusammenhänge schon seit Jahrzehnten.
Der Mund ist Haupteintrittsfaktor für Infektionen und Krankheitserreger. Deshalb gehen gerade chronische Entzündungen, wie Diabetes oder Herzerkrankungen, häufig auch mit oralen Problemen wie Entzündungen des Zahnfleischs oder dem Verlust von Zähnen einher.
„Treten im Mundraum Entzündungen auf, kann sich das auf den gesamten Körper auswirken“, weiß Dr. Schindjalova. „Der Zusammenhang mit Diabetes ist am besten untersucht, doch auch das Risiko für andere Erkrankungen ist deutlich erhöht.“
Diabetes
Zahlreiche Studien untersuchten bereits den Zusammenhang zwischen Diabetes mellitus Typ 2 und Parodontitis. Die beiden chronisch systematischen Entzündungskrankheiten sind nicht nur eng miteinander verknüpft, sondern verstärken sich auch gegenseitig. Das bedeutet: wer an Diabetes leidet, wird auch mit höherer Wahrscheinlichkeit eine Zahnfleischerkrankung wie Parodontitis oder Gingivitis entwickeln. Anders herum erhöht eine Parodontitis auch das Risiko für schlechte Blutzuckerwerte oder die Entstehung einer Diabeteserkrankung. Aus diesem Grund ist die Mundgesundheit immer ein wichtiger Aspekt der Diabetesbehandlung.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Zahnfleischbluten oder -erkrankungen können außerdem dazu führen, dass ansteckende, orale Bakterien einen Weg in die Blutgefäße finden und dann bis zum Herzen transportiert werden. Langzeitstudien mit mehreren tausend Patienten belegen bereits: Schlechte Zähne sorgen für ein höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden. Wer eine gute Mundhygiene hat, weist hingegen ein deutlich niedrigeres Risiko für Herzinfarkte oder eine Herzschwäche bzw. Herzinsuffizienz auf.
Komplikationen in der Schwangerschaft
Auch für eine gesunde Schwangerschaft ist eine gute Mundhygiene vorteilhaft. Das Risiko für Frühgeburten oder ein zu niedriges Geburtsgewicht wird durch gesunde Zähne nachweislich vermindert. Weil aber durch hormonelle Umstellungen das Zahnfleisch während der Schwangerschaft besonders angreifbar für Bakterien ist, muss in dieser Zeit ein besonderes Augenmerk auf die Mundhygiene gelegt werden.
Diese Beispiele machen deutlich: Ist die Mundhygiene nicht optimal, leidet auch die allgemeine Gesundheit erheblich. Regelmäßige Untersuchungen beim Zahnarzt sowie Professionelle Zahnreinigungen zweimal im Jahr sind der Grundstein, um Probleme an den Zähnen und dem Zahnfleisch frühzeitig zu erkennen. Zudem bietet sich auf diese Weise die Gelegenheit, Anzeichen für andere Krankheiten zeitnah festzustellen.
„Ist der Mund gesund, sind das die besten Voraussetzungen für einen gesunden Körper“, sagt Dr. Schindjalova. „Darum ist nicht nur eine regelmäßige und gründliche Mundhygiene so wichtig, sondern auch bei Zahnproblemen zeitnah einen Zahnarzt aufzusuchen und diese in Angriff zu nehmen.“
Doch nicht nur die physische, sondern auch die psychische Gesundheit kann unter schlechten Zähnen leiden:
Mundgesundheit und psychische Gesundheit
Ein schönes, strahlendes Lächeln mit starken Zähnen – das ist nicht nur aus medizinischer Sicht relevant. Auch aus psychologischer Sicht hat ein gesundes Gebiss einen hohen Stellenwert. Denn während man dem Verlust der Milchzähne noch freudig entgegensieht, möchte man den Verlust der zweiten Zähne möglich lange vermeiden.
Fehlen bleibende Zähne wird das häufig mit Alter, Krankheit oder Schwäche assoziiert. Hinzu kommt die Scham, wenn das eigene Lächeln vielleicht nicht mehr ganz so „hollywood-tauglich“ ist.
„Aus diesem Grund geht der Verlust der Zähne oftmals mit psychischen Problemen einher“, erklärt Dr. Schindjalova. „Man lacht nicht mehr so offen, hält immer die Hand vor den Mund und traut sich vielleicht nicht einmal mehr, auswärts zu essen.“
Nicht umsonst werden Zähne im Sprachgebrauch oft mit Stärke und Durchsetzungskraft verbunden: Man „beißt sich durch“, „ist verbissen“ oder „fühlt anderen auf den Zahn“ und wer kennt nicht den Spruch: „Lächeln ist die eleganteste Art, seinen Gegnern die Zähne zu zeigen.“ Verliert man die Zähne, kann das Gefühl entstehen, man könnte sich den Herausforderungen des Alltags nicht mehr tatkräftig stellen.
Einige wissenschaftliche Studien gehen sogar so weit, jedem einzelnen Zahn ein bestimmtes psychisches Merkmal zuzuschreiben. Eckzähne werden zum Beispiel mit Aggressivität verbunden, Schneidezähne mit Vertrauen und Durchsetzungskraft.
Teufelskreislauf
Bei Zahnverlust kann man deshalb schnell in einen Teufelskreislauf geraten. Die Zahnwurzeln stehen symbolisch für Halt und Sicherheit – verliert man sie, fühlt man sich „entwurzelt“ und das hat wiederum psychische Auswirkungen.
„Die enge Wechselbeziehung zwischen Zähne und Psyche zeigt sich zum Beispiel, wenn jemand aus Stress mit den Zähnen knirscht“, sagt Dr. Schindjalova. „Denn daraus ergibt sich ein gefährlicher Teufelskreis.“ Das Knirschen schädige nämlich das Gebiss, es komme zu Schmerzen und letztlich sogar Zahnverlust. Dies sorge im nächsten Schritt dafür, dass das Selbstwertgefühl geschwächt werde und der Stresspegel weiter ansteige.
Um aus diesem Teufelskreis auszubrechen, ist ein wichtiger Schritt entscheidend: festsitzender und ästhetischer Zahnersatz.
Die Lösung: festsitzender Zahnersatz
Führt man sich diese Bedeutung der Zähne für das psychische Wohlbefinden vor Augen, so wird die Relevanz von festsitzendem Zahnersatz deutlich. Denn guter Zahnersatz muss nicht nur bloß medizinisch passen, er muss auch die psychologische Komponente der eigenen Zähne ersetzen.
Bei herausnehmbaren Totalprothesen, die ständig wackeln, verrutschen oder sogar herausfallen, kann der Zahnersatz die eigenen Zähne aus psychologischer Sicht nicht ersetzen. Dies ist oft der Grund dafür, weshalb Patientinnen oder Patienten das Gefühl haben, die Prothese würde nicht richtig sitzen oder eine Unverträglichkeit entwickeln, obwohl dafür gar keine medizinische Ursache vorliegt.
Festsitzender Zahnersatz auf Implantaten stellt im Gegensatz dazu das Gebiss sowohl optisch als auch funktional wieder her. Die Implantate sind fest im Kieferknochen verankert und geben ein Gefühl von Stabilität und Sicherheit. Man bekommt den Eindruck, dass man endlich wieder richtig zubeißen und mit dem Leben durchstarten kann.
„Bei uns in der Klinik beobachten wir es Tag für Tag“, berichtet Dr. Schindjalova. „Sobald unsere Patientinnen und Patienten ihr neues Lächeln haben, strahlen sie und fühlen sich sichtlich gesunder und selbstbewusster. Viele berichten sogar, dass für sie jetzt ein neuer Lebensabschnitt anfängt.“
Im Jahr 2016 hat Dr. Schindjalova sich selbst intensiv mit der Beziehung zwischen gesunden Zähnen und dem Gesundheitszustand auseinandergesetzt. Patientinnen und Patienten der Dentaprime Zahnklinik haben dafür jeweils vor Beginn und nach Abschluss der Behandlung einen Fragebogen ausgefüllt. In diesem sollten sie selbst ihre physische und psychische Gesundheit einschätzen. Das Ergebnis: Die Patientinnen und Patienten schätzten ihre eigene physische und psychische Gesundheit in allen Aspekten wesentlich besser ein, nachdem die Behandlung komplett abgeschlossen war. Das neue Lächeln konnte also die Selbstwahrnehmung deutlich verbessern.
Fazit
Mundgesundheit sollte nicht unterschätzt werden. Denn es geht nicht nur um die Zähne selbst, sondern um den gesamten Körper und die Psyche. Viele Menschen in Deutschland sind sich gar nicht bewusst, dass kranke Zähne auch das Risiko für Diabetes, Herzerkrankungen oder andere Leiden erhöhen können. Darüber hinaus können kranke Zähne auch die psychische Gesundheit beeinflussen und in einem Teufelskreis enden.
Zum Glück gibt es eine gute Möglichkeit, um fehlende Zähne zu ersetzen: festsitzender Zahnersatz auf Implantaten ermöglicht sowohl aus physischer als auch psychischer Sicht die vollständige Wiederherstellung von Funktion und Optik der eigenen Zähne.
„Gesunde Zähne sind einfach die Grundlage für das körperliche und seelische Wohlbefinden“, fasst Dr. Schindjalova zusammen. „Bei Problemen sollte man deshalb möglichst schnell die Initiative ergreifen und sich behandeln lassen.“